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'Bunter Vogel' Couleur Rubin 25 Jahre alt

28.04.2021

„Was willst Du denn mit dem bunten Vogel?“ Noch heute, 25 Jahren danach, hat Harli Seifert den Spott ihrer Züchterkollegen zur Geburt ihres Couleur Rubin im Ohr. Dass der fuchsfarbene Cordamé-Sohn mit seiner breite Blesse und den vier hochweißen Füßen wirklich fliegen konnte, und zwar vorzugsweise über höchste Abmessungen, war spätestens beim Freispringen anlässlich seiner Körung 1998 in Oldenburg klar. Für sein unbegrenztes Vermögen, seine perfekte Manier und maximale Vorsicht zückte die Oldenburger Körkommission die Traumnote 10. Die Ii-Prämie gab es dann noch oben drauf.


Kaufangebote

Lukrative Kaufangebote diverser Hengsthalterkollegen schlug Harli Seifert aus. Ihr „Couleurchen“ sollte seine Beschälerbox auf ihrer eigenen Station in Lodbergen beziehen – und hier steht er noch heute und feiert am 28. April, nur einen Monat nach seinem „Groß-Cousin“ und Boxennachbarn Rubin Royal OLD, seinen 25. Geburtstag. „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich diese beiden Hengstpersönlichkeiten bei uns bester Gesundheit erfreuen“, erklärte Wolfgang Stagge. Der Betriebsleiter des Dressurpferde Leistungszentrums Lodbergen (DLZ), in welches 2008 die Hengststation von Harli Seifert überging, hat eine ganz besondere Beziehung zu Couleur Rubin. So firmiert Wolfgang Stagge als Züchter der weltweit erfolgreichsten Tochter des Couleur Rubin: Castle Forbes Cosma (ex Cosma Shiva). Die Fuchsstute brillierte erst unter Jessica Kürten/IRL und dann mit Roger Yves Bost/FRA in den Großen Preisen und Weltcup-Springen von Barcelona/ESP, Bordeaux/FRA, Helsinki/FIN, London/GBR, Paris/FRA und Hong Kong/HKG.

Ludger Beerbaum

Auch Couleur Rubin sorgte, im Anschluss an den Gewinn von Bundeschampionats-Silber fünfjährig unter Joachim Heyer, für Schlagzeilen. Mit Ludger Beerbaum im Sattel platzierte er sich 2006 gerade mal neunjährig bereits im Weltcup-Finale von Las Vegas/USA. Es folgten Siege im Championat von Basel/SUI und im Nationenpreis von La Baule/FRA, Platz zwei im Masters League-Finale von Frankfurt und in der Mannheimer Badenia sowie Rang drei im Großen Preis von Neumünster und im Top Ten Finale von Genf/SUI etc. Allein in Deutschland ist für Couleur Rubin eine Gewinnsumme von über 510.000 Euro verzeichnet.

Acht Söhne

Neben der bereits erwähnten Castle Forbes Cosma gehen zahlreiche weitere Erfolgspferde auf das Vererber-Konto des Couleur Rubin, wie Pokerface/u.a. David Will, Carott G/Andre Sakakini/ITA, Cedrick/Rolf Moormann und Copasetic/Dennis Buddenberg. Acht seiner Söhne wurden gekört, darunter der ebenfalls von Harli Seifert gezogene und unter Simon Delestre/FRA siegreiche Couletto.


Grannuschka

„Couleur Rubin hat viel von seiner Mutter“, erinnert sich Harli Seifert an die Stute Grannuschka, die ihres Zeichens Vollschwester zum gekörten Gio Granno/Franke Sloothaak ist. „Sie war für eine Grannus-Tochter sehr schön großrahmig, charakterlich selbstbewusst und sensibel, aber nicht pingelig.“ Die Zuchtleistung der vierfachen Hengstmutter kann sich sehen lassen: Conterno Grande (v. Contender) war ebenfalls Vize-Bundeschampion mit Joachim Heyer und später unter Marco Kutscher bzw. Philipp Weishaupt siegreich in den Großen Preisen von Nörten-Hardenberg, Bremen und Mechelen/BEL. Ebenfalls in schweren Parcours erfolgreich: der von Cornet Obolensky abstammende Congress/Marie Ligges bzw. Marco Kutscher und Couleur Rubins Vollbruder Couleur Rouge.

Chica

Grannuschka ist Urenkelin der Seifert’schen Stammstute Chica. Die Chronos-Tochter war zunächst Spring-, Jagd- und Freizeitpferd von Harli Seifert, bevor sie mit Wolfgang Mengers zu einem international hoch erfolgreichen Vielseitigkeitspferd avancierte. „Eigentlich wollte ich gar nicht züchten, aber als Chica aus dem Sport verabschiedet wurde, sagte ich mir, das kann doch noch nicht alles gewesen sein und ließ sie decken“, erzählt Harli Seifert. Und so startete Chica 13-jährig ihre zweite Karriere als Zuchtstute - unter dem Namen Rudilore II. 1979 fohlte sie Voila, und ein Jahr später Voici (alias Ruling Chica). Vater beider Stuten war Otto Ammermanns Olympia-Vielseitigkeitsstar Volturno. Damals wie heute verließ sich Harli Seifert auf ihr eigenes Gespür. „Ich wollte Leistungspferde mit Vermögen und Ehrgeiz züchten.“ Wie gut ihr dies gelang, zeigt ein Blick auf ihren Rudilore-Stamm, dem bald 30 gekörte Hengste entsprangen, darunter das Brüder-Sextett um den bereits genannten  Top-Dressurvereber Rubin Royal OLD.


Ehrgeizig

„Die beiden Grand Seigneurs Couleur Rubin und Rubin Royal sind die Aushängeschilder der Zucht von Harli Seifert und unserer Station und werden von unserem Team bestens versorgt“, freut sich Wolfgang Stagge, auch wenn die Aufstellung zum Gruppenfoto ob der Energie der beiden vierbeinigen Geburtstagskinder eine Herausforderung darstellte. „Die Jungs sind halt einfach ehrgeizig. Daran ändert auch ihr hohes Alter nichts ...“, lacht er.
Mehr Informationen: www.dressurleistungszentrum.de